Nachhaltigkeit, Agrarohstoffe und Lieferketten

Christian Mieles, BVLH-Geschäftsführer
Transparenz und Orientierung für die Verbraucher
Nachhaltigkeit hat für den Lebensmittelhandel eine große Bedeutung. Denn mehr und mehr Verbraucher interessieren sich dafür, dass Produkte umwelt- und sozialverträglich hergestellt und fair gehandelt werden. Zudem sind rechtliche Neuregelungen, wie die EUDR, zu erfüllen. Nachhaltig zu wirtschaften heißt dabei, Produkte anzubieten, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Nachhaltigkeitsengagement des Lebensmittelhandels
Es ist im ureigensten Interesse der Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels, die Lieferketten kontinuierlich nachhaltiger zu gestalten. Denn nur nachhaltig produzierte, sichere und den hohen Ansprüchen der Konsumenten entsprechende Lebensmittel ermöglichen ein erfolgreiches Wirtschaften des Handels heute und in der Zukunft.
Dazu engagieren sich die Handelsunternehmen sich entlang verschiedener Handlungskategorien. So wirkt der Handel beispielsweise bei seinen Eigenmarken mit Hilfe von Einkaufsleitlinien bis in den Ursprung, wie etwa bei spezifischen global gehandelten Rohstoffen. Auch mit der Gestaltung seiner Sortimente und innovativen Lösungen an seinen Standorten ist der Lebensmittelhandel aktiv und gestalet die Transformation des Ernährungssystem aktiv mit.
Brücke zwischen Produktion und Konsum
Der Lebensmittelhandel bildet die Brücke zwischen Produktion und Konsum und trägt in zahlreichen Handlungsfeldern aktiv zur nachhaltigen Transformation bei. Die Herausforderungen innerhalb komplexer und oft globaler Lieferketten – von der Erzeugung bis zum Konsum – müssen von allen Wirtschaftsbeteiligten gemeinsam strukturiert angegangen werden.
Der Handel nutzt seine Möglichkeiten der Sortimentsgestaltung, Kundenkommunikation, Kooperationen mit NGOs und themenspezfische Projekte, um diese Prozesse zu begleiten.
Art des BVLH-Engagement
Die Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels arbeiten aktiv daran, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, das Klima und die Artenvielfalt kontinuierlich zu verringern. Ihnen ist bewusst, dass nur funktionsfähige Ökosysteme die Möglichkeit zur dauerhaften Produktion von Lebensmitteln bieten. Gleichzeitig reagiert der Handel auf die steigende Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach nachhaltigeren Lebensmitteln, indem er sein Angebot entsprechend ausbaut. Die Kennzeichnung und Information ermöglicht den Konsumentinnen und Konsumenten, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.
Der Verband begleitet verschiedenste Prozesse der brancheninternen Meinungsbildung sowie der Kommunikation mit vielfältigen Stakeholdern. Dazu engagiert sich der Verband gemeinsam mit den Unternehmen beispielsweise in rohstoffspezifischen Multi-Stakeholder-Foren, branchenübergreifenden Austauschplattformen und bringt seine Expertise in diese sowie in politische Prozesse ein. Er entwickelt Branchen-Positionen zu konkreten Fragestellungen und Gesetzesvorhaben.
Forum Nachhaltiger Kakao: Gemeinsam für einen fairen und nachhaltigeren Kakaoanbau
Das Forum Nachhaltiger Kakao wurde 2014 offiziell gegründet und setzt sich für bessere Lebensbedingungen der Kakaobauern sowie mehr nachhaltig erzeugten Kakao ein. Es bringt Handelsunternehmen, Hersteller, Verbände, NGOs und Ministerien (BMEL, BMZ) zusammen. Handelsunternehmen wie Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe Group engagieren sich aktiv und unterstützen das Forum auch finanziell.
Breite Maßnahmen und Vernetzung
Seit 2012 hat das Forum zahlreiche Initiativen gestartet: Vernetzung relevanter Akteure, Schulungsmaterial für Anbauländer, „Best Practice“-Kriterien und gemeinsame Leitlinien. Auch Eigenmarken der Handelsunternehmen fördern nachhaltigen Kakao.
Ganzheitlicher Ansatz entscheidend
Ein umfassender Ansatz, der Handel, Industrie, Erzeuger und Zivilorganisationen einbezieht, ist essenziell, um die Lebensbedingungen der Kakaobauern nachhaltig zu verbessern.
Mehr Informationen: www.kakaoforum.de