Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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Pflanzenbetonte Ernährung und der deutsche Lebensmittelhandel

Vor dem Hintergrund des Klimawandels, dem Verlust an biologischer Vielfalt und einem steigenden Gesundheitsbewusstsein stehen die Auswirkungen von Lebensmittelerzeugung, -verarbeitung, -handel und -konsum im Fokus einer breiten gesellschaftlichen Diskussion. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten wird bewusst, dass die Art und Weise, wie sie sich ernähren, Auswirkungen auf ihre Umwelt, die Artenvielfalt und ihre Gesundheit haben können. In diesem Bewusstsein bevorzugen Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend pflanzenbasierte Lebensmittel, werden zu Flexitariern, ernähren sich vegetarisch oder verzichten teils ganz auf den Konsum von tierischen Erzeugnissen.

Die Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels arbeiten aktiv daran, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, das Klima und die Artenvielfalt kontinuierlich zu verringern. Ihnen ist bewusst, dass nur funktionsfähige Ökosysteme die Möglichkeit zur dauerhaften Produktion von Lebensmitteln bieten. Gleichzeitig reagiert der Handel auf die steigende Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach pflanzenbasierten Lebensmitteln, indem er sein Angebot entsprechend ausbaut. Die Kennzeichnung und Information ermöglicht den Konsumentinnen und Konsumenten, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Damit leistet der Handel einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigeren und ausgewogeneren Ernährung.

Bewusstsein für eine stärker pflanzenbetonte Ernährung

Das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln nimmt zu. Der zunehmende Konsum pflanzenbasierter Produkte leistet einen Beitrag dazu, den ökologischen Fußabdruck des einzelnen Konsumenten zu reduzieren und das Klima zu schützen. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten interessieren sich für eine Ernährung, die einen stärkeren Schwerpunkt auf pflanzliche Produkte legt. Vermehrt gibt es wissenschaftliche Studien und Ernährungsempfehlungen, die Umwelt, Ernährung und Gesundheit ganzheitlich betrachten, wie etwa der Ansatz der Planetary Health Diet1. Auch im politischen Raum, etwa im Rahmen der Ernährungsstrategie der Bundesregierung, wird das Thema vielfältig diskutiert.

Für den Handel besteht die Herausforderung darin, neue Produkte und Produktlinien entwickeln zu lassen und in seine Sortimente aufzunehmen, die den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entsprechen. Dies kann neue Zutaten, Produktionsmethoden und Verpackungen erfordern. Es muss zudem sichergestellt werden, dass diese Produkte Verbraucherinnen und Verbrauchern ansprechen und sich im Wettbewerbsumfeld durchsetzen.

Die steigende Nachfrage nach pflanzenbasierten Lebensmitteln kann zu einem Umsatzwachstum im Lebensmittelhandel führen und neue Kundengruppen anziehen. Darüber hinaus kann eine pflanzenbetontere Ernährung auch dazu beitragen, das Produktsortiment des Handels zu diversifizieren. Dies ermöglicht, die Umweltauswirkungen des Ernährungssektors zu verringern, um bspw. gesellschaftlich definierte Klimaziele zu erreichen.



Gestaltung der Sortimente

Die Gestaltung der Sortimente ist für den Lebensmittelhandel ein zentrales Handlungsfeld seines Wirtschaftens. Er erweitert sein Sortiment an pflanzlichen Produkten sowie Ersatzprodukten für tierische Lebensmittel und stellt sicher, dass sie in ausreichender Menge und Vielfalt verfügbar sind. Durch die klare Kennzeichnung können Kundinnen und Kunden leichter erkennen, welche Produkte pflanzenbasiert sind. Die Gestaltung von Eigenmarken mit speziellen Mehrwerten für die Verbraucherinnen und Verbraucher bzw. eine Verknüpfung verschiedener für sie relevanter Punkte kann das Interesse an Produkten zur pflanzenbetonten Ernährung steigern (bspw. Bio, Regional, Veggie). Auch die Platzierung von Produkten im Markt bzw. mit welchen Produkten sie in Nachbarschaft stehen, kann eine Wirkung haben.

Gute Beispiele: Sortimentsgestaltung

Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Praxisbeispielen von Unternehmen des Lebensmittelhandels aus dem Handlungsfeld der Sortimentsgestaltung:

Eigenmarken

Mit den Eigenmarken wie „EDEKA Bio My Veggie“ und „EDEKA My Veggie“ bietet EDEKA seinen Kundinnen und Kunden pflanzliche Alternativen wie bspw. vegane Wurstspezialitäten, Tofu und andere Basisnahrungsmittel für eine pflanzenbasierte Ernährung.

www.edeka.de/nachhaltigkeit/klima/vegan.jsp
https://verbund.edeka/presse/produkte/#/?q=Vegan

Die rein vegane Eigenmarke „Food for Future“ umfasst viele verschiedene Produkte, dauerhaft im Sortiment, mit vielen weiteren Aktionsprodukten. „Food for Future“ wurde ausgezeichnet mit dem PETA Vegan Food Award 2021 als beste vegane Eigenmarke Deutschlands.

Die Eigenmarke „K-take it veggie“ wurde mit dem PETA Vegan Food Award 2020 in der Kategorie „Beste Eigenmarke“ als Gewinner ausgezeichnet. Neben einer fleischlosen Rezeptur steht „K-take it veggie“ für einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil. Wo es möglich ist, werden nachhaltige Rohstoffe eingesetzt und so wenig Aromastoffe wie nötig verwendet. Was die Verpackungen betrifft, wird stetig daran gearbeitet, diese umweltschonend zu optimieren. Die Vielfalt der Produkte ist groß: Neben Tofu und Fertigprodukten, wie Schnitzel, Lasagne oder Falafel, gibt es auch Brotaufstriche, Aufschnitt, Joghurt, Snacks und Milchersatzprodukte, wie Eis, Kuchen und Desserts.

https://filiale.kaufland.de/sortiment/eigenmarken/k-take-it-veggie.html

Vegane und vegetarische Ersatzprodukte werden unter der ALDI-Eigenmarke „Mein Veggie Tag“ geführt. Aber auch bei den „GUT Bio“-Produkten und Aktionsartikeln finden Kundinnen und Kunden eine große Bandbreite an pflanzlichen Lebensmitteln. Besonders wichtig ist es ALDI, dass die pflanzlichen Ersatzprodukte so natürlich wie möglich sind. Dabei gilt es, Aspekte wie das Nährwertprofil, die Verarbeitung und den Einsatz von Zusatzstoffen zu beachten.

„REWE Bio +vegan“ ist als Leuchtturm im veganen Eigenmarkensortiment der REWE konzipiert. Zudem gibt es zahlreiche vegane Alternativen im bestehenden Eigenmarkenportfolio, z.B. unter „REWE Beste Wahl“ und „REWE to go“.

Viele der tegut...-Eigenmarken sind über alle Qualitätsstufen, von Preiseinstieg bis Premium-Bio hinweg, für eine pflanzenbetone Ernährung geeignet. Mit „tegut… Bio Vegan“ gibt es sogar eine rein pflanzliche Eigenmarkenlinie. tegut... hat den Anspruch, seinen Kunden eine vollen und vielseitigen Einkaufskorb zu bieten und sie bei der Suche nach alternativen Proteinquellen zu unterstützen.

Vegane Alternativprodukte werden unter der Lidl-Eigenmarke „Vemondo“ geführt. Seit der Einführung von „Vemondo“ im April 2021 finden sich neben zahlreichen Aktionsartikeln mittlerweile rund 100 verschiedene Einzelartikel im Festsortiment, das zukünftig sukzessive ausgebaut werden soll. Seit Ende 2022 wird das Soja für die „Vemondo“-Fleischersatzprodukte zu 100 Prozent aus deutschem beziehungsweise zertifiziertem europäischem Ursprung bezogen.

Lidl erhielt wiederholt den Vegan Food Award der Tierrechtsorganisation PETA, zuletzt 2023 mit „Vemondo“ in der Kategorie „Bestes veganes Sortiment“. Zusätzlich wurde Lidl mit dem International V-Label Award ausgezeichnet, den Lidl mit seiner Eigenmarke „Vemondo“ zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie „Special Consumer‘s Award“ gewonnen hat.

https://unternehmen.lidl.de/verantwortung/gut-fuer-die-menschen/gesundheit-foerdern/handlungsfelder/bewusste-ernaehrung/pflanzenbasiertes-sortiment

Kennzeichnung

Über das Jahr verteilt bietet ALDI SÜD mehr als 950* vegan gekennzeichnete Produktsorten im Standard-, Aktions- und Saisonsortiment an. Teilweise werden diese auch in Bio-Qualität, z. B. unter der Eigenmarke „GUT bio“, geführt oder unter der regionalen Eigenmarke „Bestes aus der Region“ gehandelt. Ziel ist es, das Sortiment weiter auszubauen und 1.000 vegan gekennzeichnete Produktsorten bis Ende 2024 anzubieten.

https://s7g10.scene7.com/is/content/aldi/230525_AS_Ernaehrungsreport_V12.pdf

* Gezählt wurden mit dem V-Label vegan oder der Vegan-Blume gekennzeichnete Food- und Kosmetik-Produkte (Standard-, Aktions- und Saisonware) über das Jahr 2022 verteilt bei ALDI SÜD.

tegut... führt eine breite Auswahl an vegetarischen und veganen Erzeugnissen in seinem Sortiment. Aktuell sind dies z.B. ca. 1800 vegane Artikel. tegut... kennzeichnet, wo sinnvoll, vegane Artikel mit einem Logo.

Kaufland bietet – neben 400 frischen Obst- und Gemüsesorten täglich – über 1.300 vegane und vegetarische Lebensmittel im Sortiment. Ein Großteil dieser Produkte gehören zur Eigenmarke „K-take it veggie“, die zur besseren Erkennbarkeit das V-Label tragen. In vielen Fällen sind sie zudem mit dem Bio-Siegel für kontrolliert ökologische Landwirtschaft gekennzeichnet.

https://filiale.kaufland.de/sortiment/eigenmarken/k-take-it-veggie.html

Aldi Nord bietet über das Jahr verteilt mehr als 850* vegan gekennzeichnete Produktsorten im Standard-, Aktions- und Saisonsortiment an. Teilweise sind diese auch in Bio-Qualität unter der Eigenmarke „GUT bio“, erhältlich. Künftig soll das Sortiment weiter ausgebaut werden.

* Gezählt wurden mit dem V-Label vegan oder der Veganblume gekennzeichnete Food- und Kosmetik-Produkte (Standard-, Aktions- und Saisonware) über den Zeitraum 07/2022 – 06/2023 bei ALDI Nord.

Um Sortimentskompetenz als Vollsortimenter auch im veganen Bereich zu komplettieren, startete zusätzlich auch in der Bedientheke 2022 das Pilotprojekt der Veganen Bedientheke in einigen REWE-Märkten. Dadurch können sich Kundinnen und Kunden rund um die Produkte beraten lassen und genau die Portionen kaufen, die sie auch benötigen. Vegane Alternativen erhalten somit eine prominente und sichtbare Platzierung in den REWE-Märkten.

Lidl in Deutschland bietet in seinem Sortiment über das Jahr verteilt mehr als 650* vegane Produkte. Mit den rein pflanzlichen Produkten sollen nicht nur Veganer und Veganerinnen angesprochen werden, sondern allen Kundinnen und Kunden eine Brücke auf dem Weg zu einer pflanzenbetonten Ernährung gebaut werden. Das vegane Sortiment bei Lidl ist mit dem V-Label oder der Vegan-Blume auf der Verpackung gekennzeichnet. Zudem sind die pflanzlichen Alternativen der veganen Lidl-Eigenmarke „Vemondo“ direkt neben dem tierischen Produkt in der Filiale platziert.

www.lidl.de/c/vegan/s10007709

* Gezählt wurden mit dem V-Label vegan gekennzeichnete Produktsorten im Lidl-Food-Sortiment (Standard-, Aktions- und Saisonware) im Zeitraum 01/2022 bis 01/2023.

Reformulierung

ALDI SÜD hat für die Ernährung der Zukunft das externe „Expert:innengremium Ernährung“ ins Leben gerufen, welches ALDI SÜD ab 2023 zu allen Fragen der bewussten Ernährung berät. Im Jahr 2023 wird sich das Expert:innengremium u.a. mit der Entwicklung von Rezeptur-Leitlinien für pflanzenbasierte Produkte befassen.

https://s7g10.scene7.com/is/content/aldi/230525_AS_Ernaehrungsreport_V12.pdf

ALDI Nord prüft kontinuierlich das Sortiment auf tierische Kleinstmengen in der Rezeptur und substituiert da wo möglich gegen pflanzliche Alternativen. Mit der Reformulierung bzw. Veganisierung erhöht ALDI Nord so zusätzlich das Angebot an pflanzlichen Produkten und trägt zu einer bewussteren und pflanzenbasierten Ernährung bei.

Im Rahmen der Sortimentsgestaltung werden bei EDEKA Produkte identifiziert, deren Rezeptur ohne tierische Bestandteile reformuliert werden können. Als Beispiele können die aktuell laufende Umstellung der G&G Schokobrötchen sowie die bereits erfolgte Umstellung des EDEKA Fladenbrots ohne Butter (400 g) genannt werden.

https://verbund.edeka/verantwortung/handlungsfelder/sortiment/qualit%C3%A4t-reformulierung/

Auszeichnung

Unter anderem aufgrund der großen Auswahl an pflanzlichen Produkten am Gesamtsortiment sowie der strategischen Ausrichtung wurde ALDI SÜD 2023 zum veganfreundlichsten Discounter von der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ ausgezeichnet.

www.aldi-sued.de/de/nachhaltigkeit/neuigkeiten/auszeichnung-vegan-ranking-2023.html

Im Jahr 2023 wurde die REWE von der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ zum veganfreundlichsten Supermarkt gekürt. Diese bewertetet den Umfang der veganen Sortimente deutscher Lebensmittelhändler und möchte Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Orientierungshilfe bei der Suche nach pflanzlichen Alternativen bieten und Unternehmen dazu anregen, ihr veganes Angebot zu erweitern und zu verbessern.


Kommunikation mit dem Kunden

Die Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden ist für den Lebensmittelhandel ein zentrales Handlungsfeld. Der Handel weist im Rahmen seiner Kommunikationsmaßnahmen auf eine pflanzenbetontere Ernährung hin, um das Bewusstsein für passende Produkte für einen entsprechenden Ernährungsstil zu erhöhen. Der Handel stellt Informationen über die Vorteile einer pflanzenbetonteren Ernährung bereit, um Kundinnen und Kunden darüber zu informieren, wie sie eine ausgewogene, pflanzenbetontere Ernährung gestalten können. Außerdem können Handelsunternehmen Informationen über neue pflanzenbasierte Produkte und Produktlinien bereitstellen bzw. über Innovationen bei Ersatzprodukten informieren.

Gute Beispiele: Kundenkommunikation

Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Praxisbeispielen von Unternehmen des Lebensmittelhandels aus dem Handlungsfeld der Kundenkommunikation:

Handzettel

Neben der wöchentlichen allgemeinen Angebotsbewerbung der vielfältigen, pflanzenbasierten Produkte in den Haushaltshandzetteln von Kaufland wird mehrmals im Jahr mit ganzseitigen Prospektwerbungen zum Thema geworben. Dazu gibt es separate Seiten in Handzetteln, auf denen durch einfache Botschaften die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung hervorgehoben werden.

Es findet eine regelmäßige Bewerbung des pflanzlichen Sortiments von Lidl in Print- und Digital-Handzetteln statt. Dies umfasst sowohl das Festsortiment als auch Themenwochen in Aktionen. Dabei gibt es zudem separate Seiten, auf denen durch einfache Botschaften die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung hervorgehoben werden.

Im REWE-Handzettel, der seit Sommer 2023 digital erscheint, findet sich die Bewerbung des veganen Eigenmarkensortiment in separaten Abschnitten. Vegane Herstellerartikel werden kontinuierlich als Alternative neben anderen Sortimenten integriert in die jeweiligen Warenseiten (erkenntlich mit Vegan Label-Kennzeichnung) dargestellt.

ALDI Nord informiert in den wöchentlich erscheinenden Handzetteln über die pflanzliche Vielfalt im Sortiment. Diese Produkte werden darin mit dem V-Label vegan oder der Veganblume abgebildet. Am Point of Sale (POS) werden im Food Bereich vegan gekennzeichnete Artikel mit dem V-Label des Standardgebers ProVeg am Preisschild sichtbar hervorgehoben.

Im wöchentlich erscheinenden Handzettel sowie in der Kundenzeitschrift „ALDI inspiriert“ werden mit dem V-Label vegan oder der Vegan-Blume gekennzeichnete Produkte hervorgehoben. Am Point of Sale (POS) werden vegan gekennzeichnete Artikel mit dem Logo des Standardgebers am Preisschild kenntlich gemacht. Darüber hinaus unterstützt ALDI SÜD seit 2020 jährlich den Veganuary und setzt die pflanzenbasierte Ernährung innerhalb des Aktionszeitraums besonders in Szene.

www.aldi-sued.de/de/angebote/Prospekte.html
www.aldi-sued.de/de/aldi-inspiriert/fuer-geniesser/rezeptinspiration/veganuary.html

Es werden pflanzenbasierte Produkte in der Kundenkommunikation (über Handzettel, POS-Informationen, Regalwobbler etc.) beworben und gezielt mit Umweltbotschaften verknüpft.

tegut... bewirbt kontinuierlich vegane und vegetarische Artikel, z.B. über eine vegetarisch-vegane Sonderseite in seinem Flugblatt oder Sonderplatzierungen im Markt.

Rezepte, Informationen zu Ernährungsweisen

Im Januar 2023 hat ALDI SÜD den ersten Ernährungsreport veröffentlicht. In diesem hat ALDI SÜD konkrete Ziele im Bereich der bewussten Ernährung verabschiedet. So soll bewusste und nachhaltige Ernährung für jeden leistbar gemacht und sich dafür eingesetzt werden, Ernährungsformen zu unterstützen, die Aspekte der Nachhaltigkeit und Gesundheit verbinden.

Auf der Webseite informiert ALDI SÜD über die vegane Ernährungsweise und bietet eine bunte Auswahl an veganen Rezepten für jeden Tag.

www.aldi-sued.de/de/nachhaltigkeit/nachhaltige-produkte/vegan-vegetarisch.html
www.aldi-sued.de/de/rezepte/ernaehrungsweise/vegane-rezepte.html

Auf der Webseite informiert ALDI Nord Kundinnen und Kunden über die vegane Ernährungsweise und zeigt anhand zahlreicher veganer Rezepte, dass eine pflanzenbasierte Ernährung weder teuer noch kompliziert sein muss. Daneben informiert ALDI Nord auf weiteren Webseiten über die vegane Ernährung und bildet vegane Produkte ab.

www.aldi-nord.de/rezepte/vegan.html
www.aldi-nord.de/sortiment/vegan.html

Auf den EDEKA-Webseiten werden Rezepte und Informationen zur veganen Ernährungsweise zur Verfügung gestellt.

www.edeka.de/rezepte/genussthemen/vegane-rezepte.jsp

Kaufland bietet vegane Rezepte auf der Webseite sowie in der App. Spezifische Filterfunktionen („vegan“ und „vegetarisch“) sorgen für ein schnelles Auffinden. Unter den Rezepten sind auch Ideen für spezifische Themen (z.B. vegane Grillrezepte) zu finden.

https://filiale.kaufland.de/rezepte/rezeptwelten/detail.vegane-rezepte.code=DE_RW_136.html
https://filiale.kaufland.de/rezepte/rezeptwelten/detail.grill-rezepte-vegan.code=DE_RW_238.html

tegut... veröffentlicht regelmäßig Rezepte für eine pflanzenbetonte Ernährung, so sind zur Zeit über 500 vegane Rezepte online. Über sein Kundenmagazin informiert tegut... regelmäßig zum Thema pflanzenbasierte Ernährung.

Auf der Webseite Lidl-Kochen.de können Kundinnen und Kunden über einen Vegan-Suchfilter über 1.000 vegane Rezepte aufrufen. Zusätzlich bietet Lidl einen veganen Ernährungsplan, der einen vorgefertigten Wochenplan (individuell anpassbar), eine Nährwerttabelle für jede Mahlzeit und jeden Tag sowie eine Einkaufsliste für den gesamten Plan enthält. Daneben wird zu vielen Rezepten der Lidl-NährwertKompass angezeigt. Auf einer Skala von eins bis zehn gibt dieser Auskunft darüber, wie ausgewogen eine Portion des jeweiligen Gerichts ist. Zudem haben Kunden die Möglichkeit, sich über einen Newsletter regelmäßig zu neuen Rezepten, Back- und Kochtipps zu informieren.

www.lidl-kochen.de
www.lidl-kochen.de/naehrwertkompass/
www.lidl-kochen.de/newsletter

REWE bietet in seiner Rezept-Datenbank „Deine Küche“ über 1.650 vegane Rezepte an.

Kaufland stellt auf seinen Webseiten eine Infoseite über sein veganes/vegetarisches Sortiment für den leichten Einstieg hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung zur Verfügung. Auch in den Newslettern sowie der App von Kaufland wird das Thema aufgegriffen.

https://unternehmen.kaufland.de/nachhaltigkeit/unsere-nachhaltigkeitsmassnahmen/vegetarisch-vegan.html

Auf seinen Webseiten informiert Lidl über seine im Januar 2023 veröffentlichte Strategie „Bewusste Ernährung“. Die in der Strategie verbindlich verankerten Ziele und konkreten Maßnahmen fokussieren sich auf die drei zentralen Säulen: „Gesunde Ernährung“, „Nachhaltige Ernährung“ sowie „Transparenz & Befähigung“. Dabei orientiert sich Lidl an der Planetary Health Diet, die maßgeblich auf einer pflanzenbasierten und ballaststoffreicheren Ernährung beruht. Denn Lidl will die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung aktiv mitgestalten.

www.lidl.de/BesserEssen

Social Media / Influencer

Unter dem Hashtag #UMDENKBAR kommuniziert die REWE ihr Umweltengagement und informiert Kundinnen und Kunden über ihre veganen Sortimente und einen pflanzlichen Ernährungsstil.

In der Kommunikation von PENNY werden bspw. die CO2-Bilanzen einzelner Produkte mit den Bilanzen tierischer Äquivalente verglichen. Auf der Instagram-Seite der Eigenmarke „Food for Future“ werden regelmäßig vegane Rezeptideen gepostet und Kundinnen und Kunden dazu aufgerufen, ihre Produkte, Gerichte und Ideen zu posten.

EDEKA informiert seine Kundinnen und Kunden regelmäßig über verschiedene Kanäle zu einer pflanzenbetonten Ernährung und gibt Inspirationen für die Umsetzung. Dabei werden auch entsprechende Artikel in der Vermarktung berücksichtigt.

Im Rahmen des EDEKA Youtube-Formats „What The Fact“ wurde bspw. in der Folge „Was ist ein Foodprint? – CO2-Fußabdruck durch nachhaltige Ernährung reduzieren“ über die Umweltauswirkungen pflanzlicher Drinks im Vergleich zu Kuhmilch aufgeklärt.

www.youtube.com/watch?v=bOA1AP-8s5M&list=PLgatV9ZQVIdpVLTZXfnHdtGyfvMdDWTh5&index=7

ALDI Nord informiert seine Kundinnen und Kunden regelmäßig über verschiedene Kanäle zu pflanzlichen Produkten und motiviert zu einer stärkeren pflanzenbasierten Ernährung. Über vegane Rezepte werden Inspirationen zur Umsetzung gegeben.

www.aldi-nord.de/rezepte/vegan.html
www.instagram.com/p/CnpEJmGhITj/
www.tiktok.com/@aldinord/video/7206302637052955909

 

Kaufland nutzt für seine Kundenkommunikation vielfältige Kanäle auf Social Media, wie Instagram, TikTok, Facebook und Youtube. Dabei gibt es zahlreiche Reels, Produktposts, Rezeptposts, Stories, Videos etc. sowie Kooperationen mit Influencern rund um das Thema pflanzenbetonte Ernährung.

Es findet einen regelmäßige Zusammenarbeit mit Dr. Alexa Ivan zum Thema gesunde Ernährung statt. In dieser Reihe spielt auch eine pflanzenbasierte Ernährung eine Rolle. Zudem gibt es vegane/vegetarische Rezeptvideos in Zusammenarbeit mit Influencern (z.B. Kikis Kitchen und Verena Leister).

https://filiale.kaufland.de/ernaehrung/expertentipps/nachhaltig-gefragt/vegetarische-ernaehrung.html

Lidl nutzt für seine Kundenkommunikation Plattformen, wie Instagram, TikTok, Facebook, Youtube (Reels, Produktposts, Rezeptposts, Stories, Influencer Kooperationen, Rezept Reels, Videos).
Es werden Videos über die Social Media-Kanäle bereitgestellt auch in Kooperationen mit Influencern, wie „Vegan Kochen mit Timo“, in denen der Koch Timo Franke präsentiert. Hier werden wöchentlich neue Rezepte vorgestellt. Dazu gibt es auch eine eigene Facebook-Gruppe mit rund 9.000 Mitgliedern, die durch ihn moderiert wird.

In einer langjährigen Zusammenarbeit mit Influencern wie @philipp_stehler und z.B. dem Schauspieler Ralf Möller stellt Lidl den Kundinnen und Kunden seine Produktrange und neue Rezeptideen vor. In unterhaltsamen Postings, Reels und Storys greifen Influencer, wie beispielsweise @vegansparen oder @philipp_stehler, Produkte der veganen Eigenmarke „Vemondo“ auf und entwickeln neue Rezeptideen für ihre Follower.

www.youtube.com/playlist?list=PLY9MlSkP0qox7OpZPHI1jUDWglsiHfZx6
www.lidl.de/c/vegan/s10007709

 

Podcasts

Lidl bietet ein wöchentliches Podcast-Angebot „Wieso, weshalb vegan?“ von Gordon Prox. Dieses beinhaltet u.a. Diskussionen mit Gästen und praktische Tipps für eine pflanzliche Ernährung.

www.youtube.com/playlist?list=PLY9MlSkP0qozU6oJTzeKRJm8gaGJj-94b

Eine pflanzenbetontere Ernährung wird in einem EDEKA-Podcast thematisiert: ISS SO – der Ernährungspodcast mit Achim Sam - 120: Geht auch vegan – Traditionelle deutsche Hausmannskost – zu Gast: Angelique Vochezer.

https://issso.podigee.io/122-geht-auch-vegan-traditionelle-deutsche-hausmannskost-zu-gast-angelique-vochezer

Veganuary

Bereits seit 2020 nimmt ALDI Nord am Veganuary teil. Durch ein breites Angebot an pflanzlichen Artikeln aus dem Standardsortiment möchte ALDI Nord Kundinnen und Kunden pflanzenbasierte Ernährung näherbringen, neugierig machen und zum Probieren anregen. Ergänzt werden die Artikel während des Zeitraums durch attraktive Aktionsartikel. Auf Social Media, etwa über Influencer, als auch über die hausinterne Kommunikation, informiert und motiviert ALDI Nord zur Teilnahme oder zum Ausprobieren. Zusätzlich werden durch vielfältige vegane Gerichte in der Kantine die Mitarbeiter am Arbeitsplatz zur Teilnahme angesprochen.

www.aldi-nord.de/unternehmen/presse/der-januar-wird-zum-veganuary.html

Seit 2020 nimmt ALDI SÜD am Veganuary teil und motiviert Kundinnen und Kunden z.B. mit Probierpreisen zum Austesten einer pflanzenbasierten oder stärker pflanzlich orientierten Ernährung.
www.aldi-sued.de/de/aldi-inspiriert/fuer-geniesser/rezeptinspiration/veganuary.html

Bei Kaufland steht das Thema pflanzenbasierte Ernährung einen ganzen Monat im Mittelpunkt: Zum Veganuary informiert das Unternehmen durch zahlreiche Aktionen, humorvolle Werbespots und Kooperationen umfänglich zum Thema vegane/vegetarische Ernährung.

Zum Veganuary bietet Kaufland eine komplette Webseite zum Thema und verweist darauf mittels Teaser auf seiner Homepage.

https://filiale.kaufland.de/highlights/veganuary.html

Lidl beteiligt sich regelmäßig am Veganuary mit vielfältigen Sortimentsangeboten und kommunikativen Begleitmaßnahmen, z.B. mit einem Magazin zur pflanzlichen Ernährung.
https://unternehmen.lidl.de/pressreleases/2021/211229_lidl_veganuary

Im Rahmen des Veganuarys 2023 hat REWE erstmalig den CO2-Fußabdruck der „REWE Bio+vegan“-Produkte als ,,Klima-Knallerpreise“ im Vergleich zu tierischen Alternativen präsentiert.

Gewinnspiele

Kaufland bietet spezifische Gewinnspiele zum Thema pflanzenbasierte Ernährung, um Interesse für eine pflanzenbasierte Ernährung zu wecken.


Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren

Für den Lebensmittelhandel ist die Kooperationen mit unterschiedlichen Akteuren schon immer ein wichtiger Faktor: Der Handel arbeitet mit Ernährungsexpertinnen und -experten sowie Produzentinnen und Produzenten von pflanzenbasierten Produkten bei innovativen Neuentwicklungen oder Reformulierungen bestehender Produkte zusammen, um sicherzustellen, dass diese den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entsprechen und von hoher Qualität sind. Der Handel bietet Trainings für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, um Kundinnen und Kunden kompetent bei der Auswahl und dem Kauf von pflanzenbasierten Produkten zu informieren.

Gute Beispiele: Kooperationen und Projekte

Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Praxisbeispielen von Unternehmen des Lebensmittelhandels aus dem Handlungsfeld der Kooperationen und Projekte:

Um schon im Kindesalter eine bewusste und pflanzenbasierte Ernährung zu fördern, unterstützt ALDI SÜD das Bildungsprojekt „GemüseAckerdemie“ seines langjährigen Partners Acker e. V.. Zusammen konnten sie bereits mehr als 34.600 Kinder und Jugendliche an 436 Schulen im ALDI SÜD-Gebiet für die Natur und eine gesunde Ernährung begeistern. Auf eigenen Ackern können Schülerinnen und Schüler selbstständig Gemüse säen, pflegen, ernten und dabei Verantwortung übernehmen.

www.aldi-sued.de/de/nachhaltigkeit/neuigkeiten/gemuese-ackerdemie.html

REWE ist Hauptpartner bei dem einzigartigen Multi-Channel-Event Youtopia, das sich auf vielfältige Weise mit verschiedenen Themen rund um Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit befasst.

Unterstützt wird dieses Live-Ereignis von ausgewählten Partnern, die nachhaltiges Handeln zu einem wichtigen Unternehmensziel erklärt haben. Sie machen einen Spenden-Livestream in dieser Größe und Form überhaupt erst möglich.

In den Kantinen von Kaufland gibt es ein tägliches Angebot an veganen und vegetarischen Speisen.

EDEKA bietet mehrere Web-basierte Trainings zum Thema Nachhaltigkeit und ein zentrales Kursprogramm zu vegetarischer/veganer Ernährung im Rahmen der Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Märkten an. Dabei werden u.a. Zubereitungstipps für die Kundschaft und Möglichkeiten der Verkostung vermittelt.

Kaufland bietet im unternehmenseigenen Intranet und der Mitarbeiterzeitung Wissensbeiträge zu pflanzenbetonter Ernährung und die spezfischen Produkte im Sortiment an, damit Kundinnen und Kunden kompetent informiert werden können.

Neben der Sortimentsgestaltung ist auch die Wissensvermittlung über eine pflanzenbetonte Ernährung ein zentrales Handlungsfeld des Einzelhandels. Die EDEKA Stiftung setzt dies beispielsweise seit 2008 mit dem Kita-Projekt „Gemüsebeete für Kids“ um. Bei diesem Erfolgsprojekt wird Kindern bereits in jüngsten Jahren ein spielerischer und praxisorientierter Zugang zu frühkindlicher Ernährungsbildung und mehr Lebensmittelwertschätzung ermöglicht.

Dabei legt ein geschultes Team im Auftrag der EDEKA Stiftung zusammen mit selbständigen EDEKA-Kaufleuten als Patinnen und Paten und Kita-Kindern zwischen drei und sechs Jahren Gemüsehochbeete in den Einrichtungen an. Die Beete werden mit unterschiedlichen Gemüsesorten bepflanzt und im Folgenden von den Vorschülerinnen und Vorschülern gepflegt.
In den vergangenen 15 Jahren wurden über 41.000 Tüten Saatgut ausgesät, mehr als 620.000 Setzlinge gepflanzt, über 9,6 Mio. Liter Erde verbuddelt und insgesamt mehr als 1,6 Mio. Kinder mit dem Projekt erreicht. Aktuell werden jährlich 3.000 Hochbeete bundesweit angelegt.

„Gemüsebeete für Kids“ ist ein Projekt der Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ und trägt seit 2016 die Auszeichnung „Wir sind IN FORM“. Die Initiative IN FORM, getragen von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie für Gesundheit, würdigt damit das Engagement der EDEKA Stiftung für frühkindliche Ernährungsbildung.

https://verbund.edeka/verantwortung/projekte-partnerschaften/edeka-stiftung/gem%C3%BCsebeete-f%C3%BCr-kids/

In Einzugsgebiet von tegut... gibt es inzwischen 23 „tegut… Saisongärten“. tegut... sieht es als seine Aufgabe an, den Bezug der eigenen Kundinnen und Kunden zu Herkunft und Anbauweise der Lebensmittel zu fördern. Die Kundinnen und Kunden können im „tegut... Saisongarten“ unter Anleitung Gemüse aufziehen, ernten und dabei die Natur erleben.

Im April 2022 gründete der NABU und die REWE den NABU-Klimafonds. Die REWE unterstützt den NABU-Klimafonds 2022 - 2027 mit mind. 25 Mio. Euro. Finanziert werden damit Naturschutzprojekte mit positiver Klimawirkung sowie die Wiedervernässung von Mooren und landwirtschaftlich genutzten Moorflächen in Deutschland und der EU. Kundinnen und Kunden der REWE können somit mithelfen, das Klima zu schützen. Denn mit jedem Kauf von „REWE Bio“- und „REWE Beste Wahl“-Produkten wächst der NABU-Klimafonds. Der NABU-Klimafonds wird dabei als Label auch auf den pflanzlichen Produkten der „REWE Bio“-Marke und den veganen Produkten von „REWE Beste Wahl“ sichtbar.

Lidl entwickelt das vegane Sortiment hinsichtlich des Geschmacks, der Optik, der Textur, der Ernährungsphysiologie und im Sinne der Nachhaltigkeit kontinuierlich weiter. Dabei fließen auch die Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden in die Produktentwicklung ein. In Zusammenarbeit mit den Lieferanten werden entsprechend Veränderungen an Sortiment und Rezeptur vorgenommen. Bereits 2016 konnten Lidl-Facebook-Fans im Rahmen einer Crowdsourcing-Aktion die vegane „Lidl-Fan-Pizza“ kreieren, die anschließend deutschlandweit in allen Filialen angeboten wurde.

www.presseportal.de/pm/58227/3377674

ALDI SÜD arbeitet gemeinsam mit Lieferanten daran, tierische Kleinstmengen aus Produkten herauszufiltern und diese zu „veganisieren“. 2023 hat ALDI SÜD ein externes „Expert:innengremium Ernährung“ ins Leben gerufen, das u.a. zum Thema der pflanzenbasierten Ernährung berät. 


Herausforderungen für Politik und Gesellschaft

Ernährung ist ein sehr persönliches Thema, das Menschen in ihren individuellen Lebenssituationen unterschiedlich betrifft. Die individuellen ernährungsphysiologischen Bedürfnisse hängen von verschiedenen Faktoren (Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Aktivitätsniveau, Gesundheitszustand, Genetik etc.) ab. Dadurch benötigen Menschen unterschiedliche Mengen an Kalorien, Nährstoffen und anderen Substanzen für eine ausgewogene Ernährung, die zu einem gesunden Lebensstil beiträgt.

Der Wandel der Ernährung der Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland hin zu einer nachhaltigeren, vermehrt pflanzenbetonteren Kost wird durch den Lebensmittelhandel maßgeblich unterstützt, nicht aber erzwungen. Das hierfür notwendige attraktive und vielfältige Lebensmittelangebot hält der Handel vor und baut es kontinuierlich aus. Dabei entspricht bspw. ein Einkaufsvorgang im Lebensmittelgeschäft nicht der vollständigen Nahrungsmittelbeschaffung einer Kundin oder eines Kunden. Stattdessen ist diese immer Teil eines gesamten Einkaufs- und Ernährungsverhaltens (andere Einkaufsorte und -tage, der Besuch von Betriebskantinen, Imbissen und Restaurants etc.). Hier könnte eine staatliche Aufklärungskampagne hilfreich sein, um Konsumentinnen und Konsumenten noch intensiver über die Vorteile einer pflanzenbetonten Ernährung zu informieren und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten weiter zu steigern.

Auch würde die Entwicklung von Kriterien zur Ermittlung der Umweltwirkungen von Lebensmitteln dazu beizutragen, Transparenz über die Umweltauswirkungen von Lebensmittel zu schaffen und diese vergleichbar zu machen. Der Handel spricht sich hier für ein freiwilliges System zur Kennzeichnung der Umweltauswirkungen von Lebensmitteln am Produkt aus. Fundierte Entscheidungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern wären auf dieser Grundlage möglich. Eine entsprechende Nachhaltigkeitskennzeichnung direkt am Artikel bietet die Chance, das Kundenverhalten hin zu nachhaltigeren Kaufentscheidungen zu bewegen.

Ein wichtiger Faktor, der eine stärker pflanzenbetonte Ernährungsweise mitprägen kann, ist das Erreichen einer Preisparität zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten (bspw. Ersatzprodukte im Vergleich zum tierischen „Originalerzeugnis“). Dies kann durch Effizienzgewinne in der Produktion bzw. durch Innovationen ermöglicht werden.
Um Konsumentinnen und Konsumenten für mehr pflanzenbasierte Produkte zu begeistern, ist eine gewisse Produktreife von pflanzlichen Alternativen notwendig. Auch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Rezepturen pflanzlicher Ersatzprodukte zur Verbesserung von u.a. Geschmackseigenschaften – bei Einhaltung der Reduktionsziele hinsichtlich Zucker, Fett und Salz – fordert die Lebensmittelwirtschaft zu weiteren Innovationen heraus.

Daher gibt es Bedarf an staatlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung bspw. für notwenige Basistechnologien. Zudem sind neue technische Lösungen für bspw. Präzisions-Fermentation und kultiviertes Fleisch zu entwickeln und zu bewerten. Ebenfalls müssen auf Basis dieser Bewertungen die ordnungsrechtlichen Voraussetzungen für die Einlistung und den Vertrieb dieser Artikel geschaffen werden.



1 Die Planetary Health Diet ist ein Konzept, das sich auf die Förderung einer gesunden Ernährung für Mensch und Umwelt konzentriert. Sie wurde von der EAT-Lancet Commission entwickelt, einem internationalen Expertengremium, das sich mit den Zusammenhängen zwischen Ernährung, Gesundheit und Umwelt befasst. Die Planetary Health Diet empfiehlt eine Ernährung, die hauptsächlich auf pflanzlichen Lebensmitteln, wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen, basiert und nur begrenzte Mengen an Fleisch, Fisch und Milchprodukten enthält. Die Ernährung soll nachhaltig sein und das Risiko von Gesundheitsproblemen, wie Fettleibigkeit, Diabetes und Krebs, reduzieren..