Lebensmittelrecht und Qualitätssicherung

Professor Dr. Dr. Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung
Gewährleistung einer hohen Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit
Der Schutz vor Gefahren für die menschliche Gesundheit, die sowohl mittelbar als auch unmittelbar durch den Verzehr von Lebensmitteln entstehen können, hat für den deutschen Lebensmittelhandel höchste Priorität. Die Unternehmen stellen diesen Anspruch durch strenge Eigenkontrollsysteme und durch die Beteiligung an stufenübergreifenden Qualitätssicherungssystemen sicher.
Strenge Regulierungsmaßnahmen und freiwillige Überprüfung
Sowohl auf europäischer als auch spiegelbildlich auf nationaler Ebene wird die Lebensmittelsicherheit in der gesamten Lebensmittelkette durch strenge Regulierungsmaßnahmen und freiwillige Überprüfung in der Lieferkette gewährleistet, so dass die Kunden volles Vertrauen in die Produkte in ihrem Einkaufskorb haben können. Dank dieses Gefüges gehören die europäischen Lebensmittel zu den sichersten der Welt. Die Gewährleistung einer hohen Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit in der gesamten Lebensmittelkette ist für dem Lebensmittelhandel die oberste Prämisse. Daher engagiert sich der Handel in zahlreichen privatwirtschaftlichen Initiativen, um die Lebensmittelsicherheit und eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Auf diese Systeme und Standards setzt jedes Handelsunternehmen zusätzlich eigene Kontrollsysteme auf.
Kontrolle
MIt Hilfe von Standards und Kontrollsystemen wird die Einhaltung der zwischen Händler und Industriepartner vertraglich vereinbarten Produktspezifikationen überprüft. Außerdem erfolgen regelmäßig analytische und sensorische Produktkontrollen.
Schnittstelle zum Verbraucher
Der Lebensmittelhandel ist die direkte Schnittstelle zum Verbraucher, reagiert auf Verbrauchernachfrage und -trends. In diesem Zusammenhang spielt die korrekte Lebensmittelinformation eine wichtige Rolle um Kunden eine informierte und bewusste Einkaufsentscheidung zu ermöglichen. Die korrekte Kennzeichnung von Lebensmitteln wird zentral durch die Lebensmittelinformationsverordnung LMIV (Verordnung (EU) 1169/2011) geregelt, der BVLH hat hierzu eine Informationsbroschüre erstellt, die hier zu finden ist.
Versorgungssicherheit
Gleichzeitig ist der LEH damit aber auch der wichtigste Akteur zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, während der Corona-Pandemie und auch während der Ukraine-Krise musste der LEH unter Beweis stellen, dass er auch in Krisenzeiten seiner Rolle als Bestandteil der kritischen Infrastruktur gerecht wird. Zurückblickend kann man sagen: Der Handel hat seine Aufgabe, die Versorgung der Bürger mit Lebensmitteln sicherzustellen erfüllt. Dabei galt es jedoch einige Herausforderungen zu überwinden (wer erinnert sich nicht an die vorrübergehende Knappheit von Hefe, Mehl und Toilettenpapier), aber in der Nachschau kann man sicherlich sagen, dass der LEH seinen Auftrag, die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen erfüllt hat. Dennoch zeigen die Erfahrungen aus den beiden Krisen, dass die Lieferketten in der globalen Welt sehr anfällig für Störungen sein können. Bereits kleine Ausfälle können große und empfindliche Folgen haben, die nicht alle immer schnell zu bewältigen sind und sein werden. Da reicht manchmal schon ein auf Grund gelaufener Frachter im Suez-Kanal, um für spürbare Knappheiten in den Regalen zu sorgen. Dennoch muss man sagen, dass die Grundversorgung der Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt sichergestellt war, wenn auch die Behörden mittlerweile vermehrt die Verbraucher dazu aufrufen, für Notlagen einen gewissen Vorrat zu Hause zu haben.
Ausschuss für Lebensmittelrecht und Qualitätssicherung
Die Handelsunternehmen informieren sich und diskutieren regelmäßig im Ausschuss für Lebensmittelrecht und Qualitätssicherung des BVLH über aktuelle Themen aus dem Bereich.
Hier berichten auch die Prüfsysteme regelmäßig über ihre Tätigkeiten und über aktuelle Themen.