Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

Druckversion der Seite:Engagement für mehr Tierwohl und Transparenz

Engagement für mehr Tierwohl und Transparenz

Mit innovativen Systemen und neuen Initiativen stärkt der Lebensmittelhandel die Landwirtschaft, fördert das Tierwohl und informiert die Verbraucher: Eine umfassende Auskunft über die Haltung und Herkunft tierischer Erzeugnisse ermöglicht eine bewusste Kaufentscheidung.

Der deutsche Lebensmittelhandel (LEH) unterstützt die Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Zukunftsfähigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit. Insbesondere engagiert sich der LEH für das Tierwohl in der Landwirtschaft, in dem sich der LEH für einen tiergerechten und modernen Umbau der Nutztierhaltung einsetzt. Durch ein verbessertes Kennzeichensystem sollen Verbraucher umfassend informiert und gegenüber Tierwohl-Anliegen sensibilisiert werden. Gleichzeitig können Kennzeichnungssysteme die Wertschätzung von Verbrauchern gegenüber nachhaltig produzierten Lebensmitteln und einer verträglichen Landwirtschaft steigern.

Innovative Programme und Kennzeichensysteme unterstützen die Landwirtschaft und fördern das Vertrauen der Verbraucher

Kennzeichnungssysteme, die höhere Tierwohlstandards ausloben, sollen sich am Ende auch für die Landwirte lohnen und deren Ertragslage verbessern. So unterstützt der deutsche Lebensmittelhandel als wichtiger Akteur der Lebensmittelkette den Wandel zugunsten einer verbesserten Tierhaltung. Gemeinsam mit der Landwirtschaft etablierte der deutsche Lebensmittelhandel in den letzten Jahren vielfältige Kennzeichnungssysteme, die weit über staatliche Vorgaben hinausgehen. Hierbei engagiert sich der LEH freiwillig und unter dem Einsatz beträchtlicher finanzieller Mittel. Die Kennzeichnungssysteme stärken das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft in Bezug auf Tierwohl- und Nachhaltigkeitsstandards. Außerdem garantieren sie Lebensmittelsicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit.

Zahlreiche Betriebe und Nutztiere profitieren bereits von den Erfolgsprogrammen Initiative Tierwohl und Haltungsform: Bewusste Kaufentscheidungen werden gefördert

Besonders bekannt und etabliert sind die Initiative Tierwohl und die Kennzeichnung Haltungsform. Von der Initiative Tierwohl profitieren pro Jahr 13.200 Betriebe und rund 750 Millionen Nutztiere. Das Programm fördert erhöhte Tierwohlstandards und die Tierhalter erhalten eine Kostenkompensation durch den Handel und die Gastronomie. Ausgezeichnet werden die Standards durch die bekannte Produktkennzeichnung Haltungsform: Die Haltungsbedingungen von nahezu allen Nutztierarten werden durch diese Kennzeichnung sichtbar gemacht. Hierdurch wird ein bewusstes Konsumentenverhalten unterstützt und das Tierwohl in der Landwirtschaft gefördert. Das Kennzeichen Haltungsform ist inzwischen bei 80% der Verbraucher bekannt. Etwa 91% finden das Kennzeichnungssystem gut oder sehr gut.

Mit dem QM-Standard zu einer tiergerechten und nachhaltigen Milchwirtschaft

Das Haltungsform-Kennzeichen bietet Anschlussfähigkeit für weitere Prüf- und Kennzeichensysteme - beispielsweise den Standard von QM-Milch e.V., den auch der LEH unterstützt. Dieser Standard geht weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Mehr als 20 Molkereien und über 90 % der deutschen Milcherzeuger sind nach diesem Standard bereits zertifiziert. Der QM-Standard ist ebenfalls eine Erfolgsgeschichte, von der Landwirte, Milchkühe und die Konsumenten in Deutschland profitieren.

Transparenz, Herkunft und Rückverfolgbarkeit - ein wichtiges Anliegen für den LEH

Heute schon 5 mal D gekauft? Bei vielen Schweinefleischprodukten, die im LEH angeboten werden, ist die 5D-Regel bereits etabliert. 5 mal D, das steht für heimische Produktion und stärkt die deutsche Landwirtschaft: Das Tier wurde in Deutschland geboren, gemästet, geschlachtet, zerlegt und verarbeitet.  

Die neueste Initiative des Lebensmittelhandels greift diesen Ansatz auf und geht noch einen Schritt weiter: Zur verbesserten Orientierung von Verbrauchern und zur Stärkung der deutschen Landwirtschaft wird das Herkunftskennzeichen GUTES AUS DEUTSCHER LANDWIRTSCHAFT ausgelobt. Das Programm wurde gemeinsam mit der Landwirtschaft im Rahmen der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) entwickelt. Bereits jetzt wird das Kennzeichen sukzessive in den Handel eingeführt. Gekennzeichnet werden unter anderem die Produktgruppen Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch sowie Eier und Molkereiprodukte.  

Prüfsystem QS - ein bewährter Garant für Lebensmittelsicherheit und die Einhaltung von Qualitätsstandards

Beim Prüfsystem QS - Qualität und Sicherheit handelt es sich um den führenden Standard für Lebensmittelsicherheit in Deutschland. Durch das bewährte QS-System kann die Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards entlang der Lieferkette gewährleistet werden. Somit dient QS nicht nur der Sicherheit des Verbrauchers, sondern auch der Transparenz beim Einkauf tierischer Produkte.

Der LEH setzt sich auch auf der EU-Ebene für das Tierwohl ein

Tierwohl muss über die nationalen Grenzen hinaus angegangen werden: Auf europäischer Ebene unterstützt der LEH die Schaffung eines einheitlichen EU-weiten rechtlichen Rahmens mit allgemeinen wissenschaftsbasierten Kriterien für Tierwohl-Kennzeichnungssysteme. Dies wird EU-weit die Vergleichbarkeit von Produkten erleichtern und die Koexistenz verschiedener nationaler und privater Systeme auf dem Markt ermöglichen. Ein ambitionierteres Vorhaben wie ein künftiges EU-Kennzeichnungssystem, das die derzeitigen Systeme ersetzt, müsste alle bestehenden Bemühungen und nationalen Kennzeichnungssysteme integrieren. Ein solches System sollte auch langfristige Planungssicherheit für Primärerzeuger und andere Akteure in der Lieferkette bieten, ohne dass frühere Investitionen verloren gehen.