Wirtschaft übernimmt Verantwortung
In der Begrüßung betonte Christian Mieles, BVLH, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten und Initiativen zu mehr Nachhaltigkeit kontinuierlich ausbauen sowie mehr und mehr Verantwortung in ihre komplexen und häufig internationalen Lieferketten übernehmen. Dabei machen sie ihr Engagement auch immer transparenter.
Handel leistet Beitrag zu UN-Nachhaltigkeitszielen
Weiter erklärte Mieles, dass auf internationaler Ebene die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren fest umschriebenen Nachhaltigkeitszielen - den sogenannten SDGs - Maßstäbe gesetzt hat. Gemäß der SDG-Systematik hat der BVLH gemeinsam mit den Handelsunternehmen das vielfältige Engagement der Branche zusammengeführt und in einer Broschüre zur Anuga veröffentlicht.
Industrie vielfältig und weitreichend aktiv
Im Fortgang begrüßte Stefanie Sabet, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), die Anwesenden und bestätigte die besondere Bedeutung von Transparenz und Nachhaltigkeit für die Industrie. Auch industrieseitig wurde das Engagement der Branche zu den SDG in einer Publikation dokumentiert, so Sabet, die verdeutlicht, dass die Branche bestrebt ist, vielfältige und weitreichende Beiträge zu leisten.
Zivilgesellschaft skizziert Herausforderungen
Im Rahmen des Impulsbeitrages zeichnete Martina Fleckenstein, WWF, ein Bild von den besonderen Herausforderungen in den Lieferketten aus dem Blickwinkel einer NGO. So ging sie neben der globalen Agenda, wie den SDGs, auch auf die politischen Erwartungen auf nationaler Ebene ein. Besondere Schwerpunkte ihrer Organisation liegen dabei auf Forderungen nach entwaldungsfreien Lieferketten, wobei Palmöl, Holz, Soja und Rindfleisch besonders im Fokus stehen, so Fleckenstein.
Handel und Industrie engagiert
Namhafte Vertreter aus Handel und Industrie skizzierten im Rahmen der Podiumsdiskussion das vielfältige Engagement ihrer Unternehmen und verdeutlichten unter Moderation von Frank Bertelmann (GIZ), dass die Branche die Herausforderungen angenommen hat. So erläuterte Simon Binder, Aldi Süd, an Beispielen die Bedeutung von Standards, Multi-Stakeholder-Initiativen, Projekten im Ursprung sowie Transparenz und Rückverfolgung für sein Unternehmen. Dirk Heim, Rewe Group, erläuterte den Pro Planet-Ansatz seines Hauses und verdeutlichte, dass Rewe auch Initiator vieler erfolgreicher Multi-Stakeholder-Plattformen ist. Diese gemeinsamen Plattformen seien auch nötig, um die Herausforderungen in den komplexen Lieferketten anzunehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, so Heim.
Über Projekte vertieftes Verständnis gewinnen
Konstantin Bark von Unilever verdeutlichte, dass sich mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette auch rechnen kann. Beispielhaft nannte er hier ein Anbauprojekt von Tomaten, wobei spezielle Bewässerungstechniken zu erheblichen Wassereinsparungen führen. Einen weiteren Ansatz stellte Guido Wolf, Felix GmbH, vor, der ein gestuftes Vorgehen in der Beschaffung von Nüssen skizzierte. So hätte sich sein Unternehmen für eine direktere Belieferung engagiert, um näher am Anbau zu sein. Durch die geschaffene Nähe seien inzwischen rund 25 Projekte initiiert worden, um mit gezielten Maßnahmen mehr Nachhaltigkeit im Ursprung zu generieren, so Wolf.
Verantwortung übernehmen und transparent machen
In der Abschlussdiskussion waren sich die Referenten weitgehend einig, dass mit Übernahme von mehr und mehr Verantwortung in die Lieferkette auch die Prozesse transparenter zu gestalten sind. Neben der wachsenden Bedeutung von Rückverfolgbarkeit und der Weiterentwicklung von Standards, sollte man auch die Marktmechanismen für ein mehr an Nachhaltigkeit nutzen. Nicht zuletzt ist auch die weitere Unterstützung vonseiten der Politik notwendig, übergreifende Lieferketten-Ansätze über Foren und Plattformen auch künftig zu fördern.