Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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Zertifizierung von Aquakulturen wird kontinuierlich ausgeweitet

Um die weltweite Nachfrage nach Fischerzeugnissen bedienen zu können, wird Fisch zunehmend in Aquakulturen gezüchtet. Ihr Ausbau schafft beispielsweise in Schwellenländern wie Vietnam für die dortige Bevölkerung Beschäftigung und Einkommen. Damit einher geht allerdings die zunehmende Beanspruchung der Umwelt, und es stellen sich Fragen der Nachhaltigkeit beim Betrieb der Unterwasserfarmen.

Neben der Fischwirtschaft befassen sich auch die Unternehmen des Lebensmittelhandels mit dem Thema nachhaltige Fischzucht. Sie erkennen ihre Verantwortung als Teil der Lieferkette und treiben bereits seit Jahren Ansätze für eine Zertifizierung in den Erzeugerländern voran. Heute wird in Ländern wie Vietnam die Zertifizierung von Aquakulturen mit Pangasius, Tilapia und anderen Arten nach anerkannten Standards kontinuierlich ausgeweitet. Dazu gehören zum Beispiel der GlobalGap- und der ASC-Standard (ASC: Aquaculture Stewardship Council).

Daher begrüßt der Handel die Übereinkunft, die der World Wild Fund For Nature (WWF) im Dezember 2010 mit Regierungsvertretern und der Fischindustrie in Vietnam erreicht hat. Danach verpflichtet sich Vietnam, drei Viertel seiner gesamten Pangasius-Produktion auf das ASC-Zertifikat für umweltverträgliche Zuchten umzustellen. Im Gegenzug hat der WWF Pangasius aus Vietnam aus der roten Kategorie seines Fischführers entfernt und in die neue Kategorie "Zucht in Umstellung auf Umweltstandard" aufgenommen.

Der deutsche Lebensmittelhandel hat sich für die Ausweitung solcher Umweltstandards immer wieder stark gemacht. Er begrüßt diese sehr positiven Entwicklungen in Vietnam, aber auch in anderen Ländern mit intensiver Aquakultur. Durch die voranschreitenden Zertifizierungen nach Umweltstandards werden deutliche Verbesserungen bei der Fischhaltung, der Fütterung, der Medikamentenbehandlung, beim Umgang mit Abwässern und beim Transport erwartet.