Position zum Internetportal "lebensmittelklarheit.de"
Aus unserer Sicht vernachlässigt die Umsetzung des Portals Neutralität und Objektivität. Anstatt sich mit anderen Organisationen einen Wettbewerb um die medienwirksamste Wirtschaftsschelte zu liefern, sollte das Portal tatsächlich fundiert zu einer ausgewogenen Diskussion um die Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln beitragen. Der Handel fordert daher, den Informationsteil des Portals strikt neutral zu halten. Nur Informationen helfen den Verbrauchern, die Lebensmittelkennzeichnung zu verstehen und selbst beurteilen zu können. Der Informationsteil des Portals enthält aber wertende Elemente und diese haben an dieser Stelle keinen Platz. Deshalb muss die Verbraucherzentrale Hessen ihre Kommentierungen zu den jeweiligen Informationsbereichen entfernen.
Darüber hinaus steht im produktbezogenen Bereich die gefühlte Täuschung Einzelner über bestimmte Aspekte der Aufmachung, Kennzeichnung und Bewerbung von Lebensmitteln im Fokus. Diese wird zum Maßstab der Beurteilung erhoben und kann darüber hinaus die Wirkung eines Prangers entfalten.
Abschließend ist anzumerken, dass die Vorgaben für die Lebensmittelkennzeichnung auf nationaler oder europäischer Ebene vereinbart worden sind. Wenn nun die Unternehmen ihre Produkte unter Beachtung dieser Regeln produzieren und vermarkten, ist es nicht richtig, dass sie sich in einem mit Steuergeldern finanzierten Internetportal dafür rechtfertigen müssen. Selbstverständlich hat der Lebensmittelhandel ein Interesse an einfachen und verständlichen Kennzeichnungsregeln. Aber wenn die heutigen Regeln zu komplex und teilweise unverständlich sind, ist es Aufgabe der Politik, dies zu ändern.