„Nur aus Gutem kann Gutes entstehen“

„Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der Kunde. Die Erfüllung seiner Wünsche ist oberstes Ziel unserer Gemeinschaft“, beschreibt die stellvertretende Geschäftsführerin Kerstin Uhlenbusch das Selbstverständnis von Corpus Culinario. Durch ein sorgfältig aufeinander abgestimmtes Angebot internationaler, nationaler und regionaler Spezialitäten, durch kompetente Beratung und Bedienung sowie durch eine verbürgte Produktqualität wolle man die Voraussetzung für eine hohe, genussbetonte Lebensqualität der Kunden schaffen. „Ein Einkauf bei uns findet in netter, herzlicher und entspannter Atmosphäre statt und ist bereits der erste Beitrag zur Einstimmung unserer Kunden auf gutes Essen und Trinken“, so Uhlenbusch.

Förderung der Einkaufs-, Ess- und Trinkkultur

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss man bestimmte Kriterien erfüllen, um Mitglied des Corpus Culinario zu werden. Der „Code of honors“ der Gesellschaft schreibt vor, dass nur Inhaber geführte Fachgeschäfte aufgenommen werden. Er verlangt ein besonderes Serviceangebot in bestmöglicher Qualität, eine Beratung auf hohem Niveau durch freundliches und geschultes Personal, insbesondere aber auch durch den Inhaber sowie ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für Sauberkeit und Hygiene im Geschäft.

Die Mitglieder des Corpus Culinario verstehen sich nicht nur als Lebensmittelhändler. Die Grenzen zur gehobenen Gastronomie sind fließend. Viele Delikatessenhändler bereiten einen großen Anteil ihrer Produkte selbst zu, seien es frische Salate, Antipasti oder Desserts. Sie haben ein Bistro in das Ladengeschäft integriert oder betreiben zusätzlich ein Gastronomiegeschäft. Viele bieten daher einen Mittagstisch an oder sorgen von der Familienfeier bis zum Firmenjubiläum für das kulinarische Wohlergehen. „Dieses Serviceangebot geht über das klassische Geschäft des Lebensmittelhändlers hinaus“, sagt Uhlenbusch. „Die Gründung des Corpus Culinario war daher auch in gewisser Weise die Antwort auf die speziellen Fragen und Bedürfnisse der Händler, die sich aus dieser Mischung aus Handel und Gastronomie ergeben haben“.

Das Alleinstellungsmerkmal des Produkts ist ein wichtiges Leistungskriterium

Welche Bedingungen muss ein Produkt nun erfüllen, um als Delikatesse bei den Mitgliedern des Corpus Culinario gelistet zu werden? Kerstin Uhlenbusch hat dazu ganz klare Vorstellungen: „Ergänzt das Lebensmittel mein Angebot, kann es in der Qualität neben anderen Produkten bestehen, ist es frei von Zusatz- und Konservierungsstoffen und welche Geschichte erzählt es? Diese Kriterien sind wichtig, denn nur Gutes lässt sich auch gut verkaufen und nur dann hat das Produkt bei mir eine Chance.“ 

Wert legen die Delikatessenhändler des Corpus Culinario vor allem auf die Tradition und die handwerkliche Herstellung der Produkte. Sie haben sich der Pflege und Bewahrung alter Sorten verschrieben und schätzen die Vorteile regionaler Spezialitäten. „Der persönlich bekannte Erzeuger in der Region ist eine tragende Säule unserer Einkaufskultur. Wir pflegen diese und schätzen die natürliche Frische der kurzen Wege“, fasst Uhlenbusch diese Einstellung zusammen. 

Tradition geht bei Corpus Culinario auch Hand in Hand mit Innovation. Neue Produkte finden ebenso wie neue Rezepte Eingang in die Regale und Gerichte der Delikatessenhändler. Viele von ihnen sind regelmäßig unterwegs, um Hersteller auch vor Ort zu besuchen oder auf den Großmärkten in Rungis oder Straßburg Waren zu prüfen und direkt zu ordern.

Fairtrade ist ein Thema

Der verbreiteten Meinung, die Kundschaft der Delikatesshändler sei vor allem gut situiert, tritt Uhlenbusch klar entgegen. „Das Einkommen unserer Kunden ist nicht der entscheidende Faktor. Sie kommen aus allen Bevölkerungsgruppen. Sie suchen etwas Gutes für besonderen Anlässe oder entscheiden sich ganz bewusst für ausgewählte Produkte. So haben wir zum Beispiel Stammkunden, die nur wegen einer speziellen Tomatensorte oder einer bestimmten Konfitüre zu uns kommen.“ Im Gegensatz zum Bioaspekt, der bei den Kunden eine eher untergeordnete Rolle spiele, sei Fairtrade auch im Delikatessenhandel ein wichtiges Thema. „Vor allem beim Einkauf von Schokolade spüren wir bei unseren Kunden ein wachsendes Interesse an den Aspekten Rohstofferzeugung und Arbeitsbedingungen“, erläutert Uhlenbusch.

Warenbörse: Trendbarometer und Kommunikationsplattform

Ein jährlicher Höhepunkt des Corpus Culinario ist die Warenbörse mit Jahrestagung und der Verleihung des Delikatessen-Cups sowie des Preises Produkt des Jahres. Die Warenbörse findet in diesem Jahr am 23. April in der altehrwürdigen Hamburger Börse und bereits zum 15. Mal statt. Sie ist ein wichtiges Trendbarometer nicht nur für den Delikatessen-, sondern auch für den Lebensmittelhandel. „Produkte, die hier entdeckt oder vorgestellt wurden und Anklang fanden, haben im Anschluss nicht selten auch Eingang in die Sortimente des klassischen Lebensmittelhandels gefunden, hebt Uhlenbusch eine Stärke der Warenbörse hervor. Beispielhaft nennt sie GrandChoice Smoothie und Bionade. Neben den Produkten steht der Informations- und Meinungsaustausch zwischen Händlern und Lieferanten im Fokus der Börse.
 
Festlicher Höhepunkt ist die Abendveranstaltung mit Preisverleihung. Beim Delikatessen-Cup handelt es sich um die Auszeichnung eines nach eigenem Rezept hergestellten Produktes oder Gerichtes eines Mitgliedsunternehmens. Einzige Bedingung: Es darf weder Geschmacksverstärker noch Konservierungsstoffe enthalten. Darüber hinaus sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Der Sieger wird mit der begehrten Bronzenen Artischocke geehrt. Zeigen die Mitglieder des Corpus Culinario damit was sie können, wird mit dem Produkt des Jahres ein innovatives Produkt eines Herstellers oder Lieferanten ausgezeichnet. Die Palette der vorgeschlagenen Produkte ist breit. Sie reicht von Konfitüre aus einer besondere Orangensorte über Käse in Nussblättern bis hin zu Trüffelbutter. Der Sieger bekommt ein Qualitätssiegel verliehen und darf damit für das Produkt werben.