Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

Druckversion der Seite:Meldung

Lebensmittelverluste gemeinsam reduzieren

Kurz vor den Parlamentarischen Sommerpausen in Berlin und Brüssel hat der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) gemeinsam mit Vertretern von Handelsunternehmen Stakeholder über das Engagement der Branche bei der Verringerung von Lebensmittelverlusten informiert. Sowohl auf einem Parlamentarischen Frühstück im Deutschen Bundestag als auch im Rahmen einer Lunchdebatte in der niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel, hob der BVLH noch einmal hervor, dass im Lebensmittelhandel die geringsten Verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette anfallen und dass die Unternehmen großes Augenmerk darauf legen, diese weiter zu reduzieren. Wie dies im Einzelnen geschieht, zum Beispiel durch eine verbesserte Warenbedarfssteuerung oder durch gezielte Preisreduzierungen kurz vor Ladenschluss, erläuterten anschaulich die Unternehmensvertreter anhand der Sortimentsbereiche Brot und Backwaren sowie Obst und Gemüse.

Außerdem bezog der BVLH klar Position zu aktuellen Themen der Verlustdebatte. Vor den Abgeordneten des Deutschen Bundestages plädierte der Verband für die Beibehaltung des Mindesthaltbarkeitsdatums, vor allem bei frischen, kühlpflichtigen Produkten. Er betonte die Vorteile von Vermarktungsnormen für alle Wirtschaftsbeteiligten und er lehnte – unter Hinweis auf die gute freiwillige Zusammenarbeit – eine gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe nicht mehr verkäuflicher, aber noch verzehrfähiger Produkte an karitative Organisationen ab.

Bei der Brüsseler Veranstaltung standen die Maßnahmen zur Verlustreduzierung, die die EU-Kommission im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspakets vorgeschlagen hat, im Mittelpunkt der Debatte. Ausführlich wurde über die Entwicklung einer Methode zur Messung der Lebensmittelverluste diskutiert. Die Ankündigung der Kommission, die Wirtschaft daran zu beteiligen, wurde von allen Seiten begrüßt. Dieser Prozess soll bereits im Herbst 2016 beginnen. Weitere Themen waren der Umgang mit Lebensmittelspenden und die Abgabe früherer Lebensmittel als Futtermittel beziehungsweise zur Futtermittelherstellung.

Darüber hinaus begrüßt der BVLH die Erarbeitung von Reduzierungsstrategien und die Einrichtung von Koordinierungsplattformen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Denn eine spürbare Verlustreduzierung entlang der gesamten Lebensmittelkette ist nur durch ein konzertiertes Vorgehen aller Beteiligten möglich.

 
Download der BVLH Broschüre "Lebensmittelverluste vermeiden. Ressourcen schonen."

 

Auf dem Parlamentarischen Frühstück im Deutschen Bundestag informierte der BVLH Abgeordnete und Vertreter der Bundesländer über die Positionen des Handels.

 

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesernährungsministerium Dr. Maria Flachsbarth (Mitte) erläuterte die Strategie der Bundesregierung zur Senkung der Lebensmittelverluste.

 

Vertreter der EU-Kommission und der deutschen Bundesländer ließen sich im Rahmen einer Lunchdebatte über die Maßnahmen des Handels zur Verlustreduzierung informieren.

 

Christian Böttcher, Leiter Public Affairs, und Miriam Schneider, Leiterin Büro Brüssel, informierten über die Positionen des BVLH.

 

Mit Resteboxen halfen die Gäste zum Abschluss der Lunchdebatte in Brüssel tatkräftig mit, Lebensmittelverluste zu verringern.