Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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Handel geht verantwortungsvoll mit Lebensmitteln um

Der sorgfältige Umgang mit Nahrungsmitteln ist für die Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels selbstverständlich. Anlässlich der Vorstellung einer Studie über Lebensmittelabfälle in Deutschland durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erklärt Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL): „Kein Händler wirft gern Lebensmittel weg. Das ist moralisch verwerflich und betriebswirtschaftlich unsinnig. Lebensmittelverluste lassen sich allerdings nie gänzlich vermeiden. Der Lebensmittelhandel ist sich seiner Verantwortung bewusst und versucht, eigene Verluste soweit wie möglich zu minimieren.“

Kein Händler wirft gern Lebensmittel weg

Die Reduzierung der sogenannten Abschriften hat in Handelsunternehmen höchste Priorität. Das zeigen auch die Zahlen, die das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI im Sommer 2011 erhoben hat. Der im Lebensmittelhandel unverkäufliche Anteil, also beschädigte, verdorbene oder verderbsgefährdete Ware, beträgt im Durchschnitt 1,1 Prozent des Warenwertes aller bezogenen Produkte. Mit durchschnittlich zirka sechs Prozent bei Brot und Backwaren und fünf Prozent bei Obst und Gemüse bereiten diese Frischewarengruppen dem Handel dabei die größten Herausforderungen. Etwas besser sieht es bei den „Klassikern“ der Wegwerfdebatte aus. Die Verluste in der Warengruppe Fleisch und Wurst liegen bei etwas mehr als zwei Prozent; und mit zirka 1,5 Prozent bewegen sich die Abschriften bei Molkereiprodukten gerade einmal etwas oberhalb des Gesamtdurchschnittswertes.

Die Abschriften liegen bei einem Prozent des Warenwertes

Berechnet man, ausgehend vom Warenwert der Abschriften und auf der Grundlage eines angenommenen Durchschnittskilopreises, das Gesamtgewicht der jährlich im deutschen Lebensmitteleinzelhandel anfallenden Verluste, so kommt man auf einen Wert von zirka 310.000 Tonnen. Umgerechnet auf die bundesdeutsche Bevölkerung heißt das, dass im Handel pro Kopf und Jahr weniger als vier Kilogramm Lebensmittel verloren gehen. 

Wer Lebensmittel wertschätzt, wirft weniger weg

Um den Lebensmittelverlust im Handel so gering wie möglich zu halten, arbeiten die Unternehmen vor allem an der Verbesserung ihrer Warenwirtschaftssysteme und der Optimierung der Sortimente, um das Angebot immer näher an den tatsächlichen Bedarf der Kunden anzupassen. Dafür kommen Prognosesysteme und Dispositionshilfen wie beispielsweise Abverkaufsdaten zum Einsatz. Kürzere Bestellrhythmen und kleinere Bestellmengen sind weitere Maßnahmen, um die Warenwirtschaft zu verbessern. 

„Alles in allem muss es uns allen in der Lebensmittelkette gelingen, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern. Denn, wem seine Lebensmittel etwas wert sind, wirft auch weniger weg“, betont Rausch.

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