Falschdeklaration schnell und konsequent aufklären
Die Interessen der Verbraucher sind für den deutschen Lebensmittelhandel von größter Bedeutung, denn die Branche ist wie kaum eine andere auf Vertrauen angewiesen. „Sofort haben die Unternehmen bei Bekanntwerden der ersten Verdachtsfälle infrage kommende Produkte vorsorglich aus dem Verkauf genommen. Umgehend wurde mit der Produktanalyse begonnen. Nachdem positive Testergebnisse vorlagen, haben sie die Öffentlichkeit informiert", sagte Friedhelm Dornseifer, Präsident des BVL. Darüber hinaus erhalten unsichere Verbraucher über zahlreiche Wege weitere Hintergrundinformationen, beispielsweise bei den Kundenhotlines der Unternehmen.
Der Lebensmittelhandel weist die Vorwürfe der Intransparenz und Verzögerung aus Nordrhein-Westfalen entschieden zurück. Er ist seiner Sorgfaltspflicht umgehend und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus nachgekommen. „Nicht nur die Verbraucher wurden betrogen. Auch die Handelsunternehmen wurden und werden durch diesen Fall erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ihnen droht durch die große Verunsicherung erheblicher Ansehensverlust", so Dornseifer. Der deutsche Lebensmittelhandel stimmt mit Bundesverbraucherministerin Aigner vollkommen überein: Wer Rindfleisch kauft, muss auch sicher sein, dass Rindfleisch drin ist.
Der deutsche Lebensmittelhandel fordert, dass der Fall konsequent und europaweit von den Behörden aufgeklärt wird. Die Frage, an welcher Stelle der Lieferkette die Umdeklarierung von Pferde- auf Rind-fleisch stattgefunden hat, muss schnell beantwortet werden. Daher ist den neuen Erkenntnissen aus Frankreich jetzt entschlossen nachzugehen. Europaweite Produkttests können eine Maßnahme sein, um die Ausmaße dieser Falschdeklaration zu erfassen. Vor skrupellosen Betrügereien, die auch die besten Sicherungssysteme umgehen, ist eine schnelle und konsequente Sanktion jedoch der beste Schutz.