Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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Eiweißstrategien entwickelt

Forumsmitglieder bekennen sich zu einer nachhaltigeren Eiweißfütterung. (Bildquelle: Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel)

Mitte Oktober 2017 veröffentlichen 31 Unternehmen und Organisationen, unterstützt vom Bundesernährungsministerium (BMEL), die erarbeiteten Thesen und Ziele als Ergebnis ihrer Arbeit im Forum für nachhaltigere Eiweißfuttermittel. Der BVLH unterstützte die im Eiweißforum engagierten Handelsunternehmen auch im Rahmen einer übergreifenden Zielsetzung.

Am 19. Oktober 2017 bekannten sich die Mitglieder des Eiweißforums in einem veröffentlichten Positionspapier dazu, nachhaltigere Eiweißfuttermittel zu verwenden und zu fördern. Gesendet wurde somit ein klares Signal, dass die Akteure in Deutschland ihre Verantwortung wahrnehmen und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen in der gesamten Wertschöpfungskette „Eiweißfuttermittel“ verbessern wollen.

Fütterung nachhaltiger gestalten

Der Fokus der Akteure richtet sich auf eine nachhaltigere Produktion von Soja in Lateinamerika, ebenso wie in Europa sowie den Einsatz von heimischen Eiweißfuttermitteln in der Fütterung, wobei auch die Integration von Leguminosen in der Fruchtfolge in Deutschland angestrebt wird.

Zahlreiche Thesen verabschiedet

Die übergreifende Positionierung des Forums erfolgte über acht Thesen zu nachhaltigeren Eiweißfuttermitteln, die als gemeinsamer Nenner von allen Akteuren verabschiedet wurden. Hierzu zählen das Bekenntnis zu Kooperation und Dialog, die Definition heimischer und europäischer Eiweißfuttermittel, sowie den Ansatz, den Anteil von Leguminosen im Anbau zu erhöhen.

Übersee-Eiweiße und heimische Proteine

Weiter fokussieren die Thesen das Anliegen, die Wettbewerbsfähigkeit der Leguminosen zu stärken und mehr heimische und europäische Eiweißfuttermittel in die Fütterung zu bringen. Auch sollen nachhaltigere Eiweißquellen als Alternative zu importierten - nicht nachhaltig zertifiziertem - Soja gestärkt werden. Ein Bekenntnis zur gemeinsamen Verantwortung in der Lieferkette sowie eine Einschätzung zur Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen runden die Thesen ab.  

Engagement entlang der Lieferkette

Bereits seit 2015 diskutieren im Forum Akteure der Wertschöpfungskette wie Lebensmittelindustrie, Lebensmittelhandel, Futtermittelwirtschaft, zivilgesellschaftliche Akteure, Verbände, Forschung und Wissenschaft, Umwelt-NGOs und Vertreter aus Bundes- und Landesministerien über Möglichkeiten und Ziele für den Einsatz von nachhaltigeren Eiweißfuttermitteln in Deutschland.

Individuelle Zielsetzungen formuliert

Das Projekt wurde durch das BMEL aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Projektträgerschaft erfolgte über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie. Bisher haben 31 Forumsmitglieder das Positionspapier unterzeichnet und darauf aufbauend ihre individuellen Zielsetzungen (siehe Kasten rechts) formuliert. Derzeit werden Überlegungen angestellt, das Forum in möglicherweise modifizierter Form fortzuführen. Die bisherigen Arbeitsergebnisse sind hier abrufbar: www.eiweissforum.de