Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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Deutsche Lebensmittelhändler fordern Entwaldungsstopp

BVLH unterstützt Forderung von Handelsunternehmen an brasilianische Sojahändler, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) begrüßt die Forderung einer Reihe großer deutscher Lebensmittelhandelsunternehmen, die fortschreitende Entwaldung der brasilianischen Cerrado Savanne für die Sojaproduktion zu stoppen. In einer gemeinsamen Deklaration haben die Unternehmen die brasilianischen Sojahändler aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, damit die Vereinbarung für eine entwaldungsfreie Sojaproduktion möglichst zügig getroffen werden kann.

Ende 2019 haben sich mehr als 150 Unternehmen und Investoren das Ziel gesetzt, eine entsprechende Absichtserklärung zu unterzeichnen. Die brasilianischen Sojaverbände ABIOVE und ANEC haben sich jedoch vor der Finalisierung aus dem Prozess zurückgezogen.

In einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte sich der BVLH bereits Ende vergangenen Jahres besorgt über den fortschreitenden Waldverlust in Brasilien geäußert. Darin hatte der Verband die Bundesregierung auch gebeten, sich bei der brasilianischen Regierung dafür einzusetzen, dem Waldschutz wieder die notwendige Priorität einzuräumen.

Die gemeinsame Deklaration der Unternehmen ist ein weiteres, starkes Zeichen für den Einsatz des deutschen Lebensmittelhandels, die Wertschöpfungsketten für Agrarrohstoffe entwaldungsfrei zu gestalten.

Vor allem nachhaltigeres Soja aus Brasilien steht dabei im Fokus. So achten die Handelsunternehmen beispielsweise in ihren Einkaufspolitiken darauf, dass die verwendeten Rohstoffe möglichst aus zertifiziertem Anbau stammen. Dazu zählen auch entwaldungsfreie Anbaumethoden, die beispielsweise durch den Standard ProTerra abgesichert werden.

Darüber hinaus sind die Unternehmen in Multi-Akteurs-Plattformen aktiv, auch um gemeinsam mit weiteren Stakeholdern die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen zu verstärken. Hierzu zählen das nationale „Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“ (FONEI) und der internationale „Round Table on Responsible Soy“ (RTRS).

Einen Einblick in das Engagement des deutschen Lebensmittelhandels zum Erhalt der biologischen Vielfalt hat der BVLH in einer Broschüre zusammengestellt (Engagement zum Walderhalt, S. 38 ff.). Die Broschüre steht auf der Internetseite des Verbandes zum Herunterladen bereit.