Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL)

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ANUGA: Initiativen besiegelt

Am Eröffnungsabend der ANUGA in Köln stellten BVL-Präsident Dierk Frauen und Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender, Rewe Group, mit Vertretern der Industrie das gesellschaftliche Engagement als Aktionsfeld für übergreifende Kooperationen heraus.

Den Ankündigungen folgten sogleich Taten: In einer Pressekonferenz mit Frau Bundesministerin Ilse Aigner (BMELV) besiegelte Frauen gemeinsam mit der Fischwirtschaft den Aufbau einer Datenbank für Seefischbestände. Diese wird Handel und Fischwirtschaft ermöglichen, ihren Fischeinkauf künftig noch nachhaltiger zu gestalten.

Noch bevor die ANUGA vom 10. bis 14. Oktober 2009 ihre Tore in Köln eröffnete, stimmten hochkarätige Redner des vom BVL initiierten Executive Summits am Vorabend der Weltmesse die anwesenden Manager auf die Top-Themen „Gemeinsame Verantwortung“ und „Nachhaltigkeit“ ein. Während BVL-Präsident Dierk Frauen die Eröffnungsrede hielt, vertiefte Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender, Rewe Group, Köln, die spezifische Sicht des Handels. Den Blickwinkel der Industrie veranschaulichte Matthias Berninger, Global Head of Public Policy, Mars, McLean. Moderiert wurde das Top-Event von Alan McClay, Geschäftsführer, The Consumer Goods Forum, Paris.

Gesellschaftliches Engagement: Aufgabe für Handel und Industrie

Die Redner des Top-Events verdeutlichten die Sicht vieler Unternehmen, die wissen, dass sie heute nicht nur mit ihren finanziellen Ergebnissen im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sondern auch mit ihrem Handeln als Teil der Gesellschaft. Sie wissen, dass sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nur nachkommen können, wenn sie diese Aufgabe gemeinsam meistern. Hier eröffnen sich Felder der unternehmensübergreifenden Kooperation, die aber nicht einseitig der Profilierung im Wettbewerb dienen sollten.

Pressekonferenz mit BMin Aigner

Den Ankündigungen auf dem Executive Summit folgten Taten: In einer am ANUGA-Sonntag durchgeführten Pressekonferenz mit Frau Bundesministerin Aigner (BMELV) besiegelte BVL-Präsident Frauen zusammen mit dem Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels den Aufbau einer umfangreichen Online-Datenbank zur Darstellung der Bestandssituation kommerziell genutzter Seefischbestände. Vertragspartner ist das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI), das mit Unterstützung des BMELV die Datenbank aufbauen wird.

Handel und Fischwirtschaft: Datenbank beschlossenen

Während die fischwirtschaftliche Branche auf der Pressekonferenz hochkarätig durch den Präsidenten des Bundesmarktverbandes der Fischwirtschaft (BMV), Jürgen Marggraf, vertreten wurde, präsentierte Prof. Dr. Folkhard Isermeyer den besonderen Auftrag des vTI. Dem Datenbank-Projekt vorausgegangen war eine intensive Zusammenarbeit aller Teilnehmer des vom BMELV initiierten Runden Tisches zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei, an dem auch führende Umweltorganisationen beteiligt waren. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Fischwirtschaft und Handel auf eine genauere Fanggebietskennzeichnung auf freiwilliger Basis verständigt.

Podiumsreihe: Nachhaltiger Fischeinkauf - aber wie?

Um möglichst vielen am „Nachhaltigen Fischeinkauf“ Interessierten auf der ANUGA die Gelegenheit zu geben, sich über jüngste Initiativen von Handel und Fischwirtschaft zu informieren, führte der BVL am 12. und 13. Oktober 2009 Podiumsveranstaltungen durch. Vertreter der Wertschöpfungskette (Fischerei: Kai Arne Schmidt, Kutterfisch Zentrale, Fischindustrie: Jürgen Marggraf, Frosta, Kathrin Runge, Gottfried Friedrichs; Einzelhandel: Jürgen Matern, Metro Group, Kerstin Jürges, Edeka Zentrale; Fischfachhandel: Peter Koch-Bodes) diskutierten gemeinsam mit Umweltorganisationen (Dr. Iris Menn, Greenpeace, Heike Vesper, WWF) sowie der Wissenschaft (vTI) über neue Wege, wie der Fischeinkauf noch nachhaltiger gestaltet werden kann. Einführungs- und Impulsreferate lieferten Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer, Fisch-Informationszentrum (FIZ) sowie Dr. Christopher Zimmermann, vTI.

„Nachhaltige Fischerei“ auf dem BVL-Stand

Der Handel präsentierte die Initiativen mit der Fischwirtschaft auch mittels eines Gemeinschaftstandes zum Thema „Nachhaltige Fischerei“ auf der ANUGA. Zusammen mit dem BMELV, vTI, FIZ und seinem Fachverband Fischfachhandel stellte der BVL im Rahmen seines Standes auf dem Messeboulevard erste Bestandsdaten der künftigen Seefisch-Datenbank kombiniert mit einer Fanggebietskarte vor.

Partner: GlobalGab, IFS, QS, Orgainvent

Thematisch verknüpft mit dem Thema Seefischbestände ist auch die Aquakultur. Hierzu wurden auf dem BVL-Stand Kooperationsprojekte zur Überprüfung von Aquakulturen präsentiert, wie sie die Standardisierungs-Institution GlobalGap gemeinsam mit dem WWF entwickelt hat. Auch der IFS stellte seine Standards in Köln vor. Das Zeichen QS Qualität und Sicherheit präsentierte auf dem Stand seine Organisation, ebenso die Orgainvent.

Food-Hotel mit großem Messeauftritt

Doch es ging nicht nur um Fisch: Der BVL stellte auf der ANUGA auch den aktuellen Stand zum ersten deutschen Food-Hotel in Neuwied vor, angegliedert an die Fachschule für den Lebensmittelhandel. Dass die Fortbildung im Lebensmittelhandel spannend und praxisnah ist, zeigte das Hotel mit seinen Zimmern und seinen Tagungsmöglichkeiten auf der Messe.

Praxisratgeber Lebensmittelallergene

In den Bereich Aus- und Weiterbildung gehört auch der Praxisratgeber Lebensmittelallergien, der auf der ANUGA seinen großen Öffentlichkeitsauftritt bekam. BVL, HDE und der DAAB (Deutscher Allergie- und Asthma-Bund) sind die komplexe Herausforderung angegangen und haben mit dem Ratgeber ihren Beitrag zur BMELV-Initiative „Aktionsplan gegen Allergien“ geleistet.