Ausgabe #12
LEH stärkt sein Engagement für mehr Tierwohl
Mit Beginn des Jahres 2015 hat die Initiative Tierwohl ihre Arbeit aufgenommen. Erstmalig in Deutschland setzen sich Unternehmen und Verbände aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam für eine tiergerechtere und nachhaltigere Fleischerzeugung ein. Dafür haben sich wichtige Partner der gesamten Wertschöpfungskette Schweine- und Geflügelfleisch in einem freiwilligen Aktionsbündnis zusammengeschlossen.
Mit der Initiative soll das Tierwohl in der Schweine- und Geflügelhaltung aus der Nische geholt und auf eine breite Basis gestellt werden. Finanziert wird die Initiative durch einen Tierwohlfonds. Dieser wird durch einen Tierwohlbeitrag der teilnehmenden Lebensmittelhandelsunternehmen gespeist. Die Höhe des Beitrags beläuft sich auf 4 Cent pro Kilogramm vermarkteter Fleisch- und Wurstwaren (Schwein und Geflügel). In einem ersten Schritt haben sich die Handelsunternehmen verpflichtet, die Initiative Tierwohl für drei Jahre zu unterstützen.
Der Tierwohlbeitrag sichert die Handlungsfähigkeit der Initiative und ermöglicht Landwirten die Durchführung von Tierwohlmaßnahmen vor Ort. Mit ihrer langfristigen Unterstützung wollen die beteiligten Handelsunternehmen die Initiative Tierwohl auf ein festes Fundament stellen und ihren Beitrag leisten, dass sie ein Erfolg wird.
Positive Tendenz beim Geschäftsklima im Einzelhandel mit Lebensmitteln
2014 war für den Einzelhandel mit Lebensmitteln kein einfaches Jahr. Die Verbraucherpreise stagnierten beziehungsweise stiegen nur leicht. Die Umsätze gerieten unter Druck.
Im Jahresvergleich erhöhten sich die Nahrungsmittelpreise 2014 um 1,0 % gegenüber 2013. Sie lagen damit nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt leicht über der Gesamtteuerung. Spürbar teurer waren vor allem Molkereiprodukte (+ 7,9 %). Leichte Preiserhöhungen gab es auch bei Fisch und Fischwaren (+ 1,9 %), Süßwaren (+ 1,7 %) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+ 1,3 %). Günstiger dagegen wurde vor allem Gemüse (− 3,4 %).
Für den November 2014 gibt das Statistische Bundesamt einen Umsatzrückgang im Einzelhandel mit Lebensmitteln von – 3,2 (real) und – 2,9 (nominal) gegenüber dem Vorjahresmonat an. Dabei spielen vor allem Kalendereffekte auf Grund beweglicher Feiertage eine Rolle. Für das Gesamtjahr 2014 (Januar bis November 2014) ist dagegen ein moderates Wachstum von 0,6 % (real) und 1,8 % (nominal) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum festzuhalten.
Das Jahr 2015 könnte etwas besser laufen. So ist der aktuelle Geschäftsklimaindikator des ifo Instituts für den Einzelhandel mit Lebensmitteln deutlich gestiegen. Damit wurde die anhaltende Abkühlung des vierten Quartals 2014 gestoppt. Insgesamt bewerteten die am ifo Konjunkturtest teilnehmenden Lebensmittelhändel ihre gegenwärtige Situation wieder günstiger und der Geschäftsklimaindikator liegt erneut über dem des gesamten deutschen Einzelhandels.
Umweltausschuss des EU-Parlaments stimmt für Herkunftskennzeichnung bei Fleisch als Zutat
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat in seiner Sitzung am 21. Januar einen Entschließungsantrag verabschiedet, der eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Fleisch als Zutat fordert. Nach dem Willen der Mehrheit der Ausschussmitglieder soll als Region das Herkunftsland genannt werden. Der Antrag fordert die Kommission auf, einen Regelungsvorschlag für eine Pflichtkennzeichnung vorzulegen.
Im Vorfeld der Abstimmung hatte sich der Handel intensiv an der Diskussion beteiligt. Es wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung zu einem Anstieg der Produktionskosten auch für die Unternehmen im Handel führen würde (hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen), Verbraucher jedoch nicht bereit seien, höhere Preise bei einer entsprechenden Kennzeichnung zu zahlen. Außerdem werde die Möglichkeit einer freiwilligen Herkunftskennzeichnung, wo es aus Verbrauchergesichtspunkten Sinn hat, bereits genutzt.
Vor dem Hintergrund, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung unter dem Eindruck des Pferdefleischskandals in die politischen Diskussion Einzug gehalten hat, hat der Handel erneut betont, dass eine Pflichtkennzeichnung Betrug nicht verhindern könne und dass stattdessen Bedarf nach wirksamerer Durchsetzung bestehender Gesetzgebung und strengerer Sanktionsmechanismen bestehe.
Die Entschließung des Umweltausschusses steht Anfang Februar auf der Tagesordnung der Plenarsitzung des EU-Parlaments. Sollte sie dort ebenfalls verabschiedet werden, entfaltet die Entschließung zwar keine rechtlich bindende Wirkung. Sie ist jedoch ein wichtiges politisches Signal an die EU-Kommission, die bereits im Dezember 2013 in einem ausgewogenen und sachlichen Bericht das Für und Wider einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung beleuchtet hatte.
Lebensmittel in Deutschland verbessern ihren Ruf
Verbraucher bewerten die in Deutschland angebotenen Lebensmittel besser als im vergangenen Jahr. Der Indexwert ist im Vergleich zum Vorjahr um sieben Punkte gestiegen, von 39 auf 46 Punkte. Das ergibt eine repräsentative Studie, die das Forschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Vereins DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT durchgeführt hat.
Insgesamt schätzen 21 Prozent der Befragten den aktuellen Ruf der Lebensmittel als sehr gut oder ausgezeichnet ein. Im Vorjahr betrug dieser Anteil 13 Prozent. Auch das Vertrauen in die Produkte ist hoch: 64 Prozent vertrauen deutschen Lebensmitteln „bestimmt“ oder „wahrscheinlich“. Erstmalig wurde bei der Studie auch das Vertrauen und die Bedeutung von tierischen Produkten abgefragt: Für 83 Prozent der Verbraucher gehören sie zu einer ausgewogenen Ernährung im Alltag dazu. 57 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Vertrauen in tierische Produkte in den vergangenen zwei Jahren zum Positiven verändert habe.
Wissen fördert Vertrauen: Laut Studie fühlen sich 19 Prozent der Verbraucher „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“ informiert – im Vorjahr waren es nur 12 Prozent. Bei den 30 bis 49-jährigen ist der Wert sogar von 13 Prozent auf 26 Prozent gestiegen. Weitere Informationen zur Umfrage sowie die Ergebnisse hat der Verein DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT auf seiner Internetseite veröffentlicht.
LMIV-Praxisseminar der food akademie
Die food akademie Neuwied veranstaltet am 18. Februar 2015 ein Praxisseminar zur Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Ein Schwerpunkt der Veranstaltung sind die Kennzeichnungsanforderungen bei loser Ware, speziell bei Allergenen. Das Seminar startet um 9 Uhr und endet um 17 Uhr. Veranstaltungsort ist die food akademie in Neuwied. Die Teilnahmegebühr beträgt 199,00 Euro inklusive Verpflegung. Weitere Informationen sind erhältlich beim Team der food akademie (Anke Pressler, Iris Rosener) unter 02631 - 830 430, E-Mail unter seminare@food-akademie.de oder im Internet unter www.food-akademie.de.
Dezember 2014
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